Schriftsteller
Weltmacht ohne Menschen
Der Klapptext
Philip Rogge gerät zwischen die Fronten zweier Superintelligenzen. Was zunächst wie eine große Verschwörung anmutet, erweist sich als bittere Realität: Ein Konzern strebt mithilfe einer KI unaufhaltsam nach der Weltherrschaft. Doch die Pläne der neuen Mächtigen werden durch eine Naturkatastrophe gestört. Ein Sonnensturm bewirkt einen Blackout und den globalen Ausfall des Internets. Chaos bricht aus. Für Rogge und den exzentrischen Wissenschaftler Friedrich Cannavale ist dies die letzte Chance, der feindlichen Macht die Stirn zu bieten. Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit und einen übermächtigen Gegner beginnt. Das Schicksal der Menschheit hängt an komplexen Computercodes und dem Gelingen der Mission. Jeder Fehler hätte fatale Folgen für die Zukunft!
Hintergründe & Recherche
Der Roman thematisiert die möglichen Folgen einer außer Kontrolle geratenen Superintelligenz und versteht sich auch als Warnung vor diesem existentiellen Risiko. Elon Musk, CEO von SpaceX und Tesla, twitterte dazu:
Wir müssen super vorsichtig sein mit KI. Potentiell gefährlicher als Atomwaffen.
Die ursprüngliche Idee zu diesem Roman basierte auf einer Pandemie durch ein mutiertes Bakterium (unten dazu mehr), die die Welt ins Chaos stürzte. Die Protagonisten mussten in diesem Entwurf mithilfe einer „guten“ Künstlichen Intelligenz fliehen und wurden dann von ihr beschützt. Die „gute“ KI steckte natürlich mit einer „bösen“ KI in einem Dauerkonflikt – ziemlich abgedroschen und etwas naiv!
Wie häufig bei meinen Stoffen fütterte Recherche schließlich die Kreativität und verhalf mir zu einer spannenden und logischen Story. Ein Jahr habe ich dutzende Bücher studiert, mich über KI und speziell Superintelligenz belesen und eine mögliche Zukunft für das Jahr 2075 entworfen. Besonders hilfreich waren dabei die Arbeiten von Nick Bostrom und Max Tegmark. Ich bin wirklich ein Fan von den beiden. Hören wir zunächst, was sie in exzellenten und kurzweiligen Vorträgen zum Thema Superintelligenz zu sagen haben:
Wenn man also ehrlich ist, gibt es, wenn eine Superintelligenz erst einmal etabliert ist, KEINE Story mehr. Ist der Intelligenzunterschied groß genug, setzt die Superintelligenz ungehindert ihre Ziele durch. Wäre sie in ihrer Zielgebung fehlgeleitet, kann es auch keinen Kampf mehr geben, sondern nur noch ein Massaker der intelligenteren Spezies an der weniger intelligenten.
Bei Filmen und Büchern zum Thema Superintelligenz muss die Logik hinterfragt werden. Ein prominentes Beispiel ist der Film Transcendence mit Johnny Depp. Am Ende wird die Superintelligenz mit einem menschengemachten Computervirus besiegt. In der Realität würde die überlegene KI das Virus natürlich spielend leicht schreddern. Auch die Terminator-Filme funktionieren nur unter der Annahme, dass Skynet nicht superintelligent ist. John Connor hätte ansonsten nicht den Hauch einer Chance.
Ich musste mir also etwas einfallen lassen, um eine logische Story zu kreieren und das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Der Aufstieg der feindlichen Superintelligenz musste nachvollziehbar gebremst werden. Für diesen Aspekt der Geschichte kam für mich nur der weltweite Ausfall des Internets infrage. Den habe ich dann mit einem wohldosierten Sonnensturm erreicht, der nicht die Menschen in die Steinzeit zurück katapultiert. Heute hätte ein starker Sonnensturm verheerende Folgen. 2075 werden wir aber hoffentlich ein Smart Grid haben, ein intelligentes, dezentrales und vor Sonnenstürmen einigermaßen geschütztes Stromnetz. Zwei sehr erhellende Dokumentationen befassen sich mit dem Thema Sonnensturm.
N24 Doku: reißerisch und intensiv, aber so könnte es ablaufen – 95% der Menschen würden in diesem Szenario sterben!
ZDF-Info Doku: gelassener und wissenschaftlicher, obwohl auch hier die Gefahr als durchaus real eingeschätzt wird. Vergleiche Carrington-Ereignis 1859
Nachdem ich die Story kreiert und die Bedingungen für ihr Funktionieren geschaffen hatte, musste ich „nur“ noch eine mögliche Zukunft für das Jahr 2075 entwerfen. Wie werden wir leben? Ich habe versucht, all diese gut recherchierten Aspekte unauffällig, nicht erklärend und dramatisiert in den Text einfließen zu lassen, ohne dass man je den Eindruck bekommt, ein Fachbuch in den Händen zu halten. So erfahren Leserinnen und Leser einiges über die Zukunft: Städte und deren Planung, Verkehr, Energieversorgung, Politik, Landwirtschaft, Androiden und wie wir mit ihnen zusammenleben werden, Medizin, die Möglichkeiten des Quanteninternets, die gut fünfzig Jahre Geschichte bis ins Jahr 2075 und natürlich über Künstliche Intelligenz.
Der Hauptfokus lag aber auf einer spannenden Story!